PARTEI-Ratsgruppe fordert Maßnahmen gegen „Elterntaxis“

Die PARTEI-Ratsgruppe fordert in einem aktuellen Ratsantrag die Verwaltung auf zu prüfen, ob Verkehrsbereiche rund um Göttinger Schulen temporär für den Autoverkehr gesperrt werden können, um dem Problem der „Elterntaxis“ zu begegnen.

Ratsfrau Helena Arndt (die PARTEI) hierzu:

„Das Problem der „Elterntaxis“ ist auch in Göttingen allgegenwärtig und scheinbar auch mit Kontrollen und Bußgeldern nicht in den Griff zu bekommen. Insbesondere vor Grundschulen führt dies immer wieder zu lebensbedrohlichen Situationen für die Kinder, denn im Alter von 6 – 10 Jahren verfügen sie noch nicht über die Körpergröße, um über Autos hinüberschauen zu können und können meist Geschwindigkeit und Entfernungen noch nicht gut einschätzen. 

Abgesehen von der schwierigen Verkehrslage, die entsteht, wenn jede Familie ihr Kind mit dem eigenen Auto zur Schule bringt, ist es auch aus ökologischer und pädagogischer Sicht nicht sinnvoll. Die Grundschulbezirke sind generell so eingeteilt, dass Kinder ab der 1. Klasse den Weg alleine bewältigen können sollen.“

„Den Schulweg alleine zu meistern ist ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Selbstsicherheit im Straßenverkehr. Das Chauffieren bis vor die Schuleingangstür beschneidet diese Möglichkeit und schafft zusätzlich eine Gefahr, besonders für Kinder, die sich doch alleine oder in kleinen Gruppen auf den Weg machen. Ein hastig geparkter SUV im Halteverbot stellt für ABC-Schützen eine Sichtbehinderung dar, deren Folgen schwerwiegend sein können.“, ergänzt Gruppenvorsitzende Dana Rotter.

Aber auch an den weiterführenden Schulen führt diese Praxis oft zum Verkehrschaos. Ab Klasse 5 sind die Schüler*innen zwar schon älter, doch die Schulwege oft länger. Viele Schüler*innen sind nun mit dem Fahrrad unterwegs und müssen sich dem Fahrradwegenetz der Stadt Göttingen stellen. Das Verkehrsgewühl bei Schulbeginn ist aber selbst für geübte Fahrradfahrer schwierig zu bewältigen. 

Die Ratsgruppe betont:

„Trotz vieler Appelle an die Eltern, hat sich leider bislang kaum etwas an dieser Situation geändert. Im Gegenteil: Für viele ist die teils chaotische Verkehrslage wieder ein Grund mehr, ihr Kind zur Schule zu fahren. Wenn also auf diesem Weg nichts zu erreichen ist, muss nach anderen Lösungen geschaut werden. „