PIRATENundPARTEI-Ratsgruppe fordert bessere Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen in Göttingen

 

Die PIRATENundPARTEI-Ratsgruppe fordert in einem gemeinsamen Ratsantrag zusammen mit den Ratsfraktionen der Grünen, der Linken und der FDP ein deutlich verbessertes Informationsangebot zu Schwangerschaftsbrüchen auf der Homepage der Stadt Göttingen. Die aktuelle Debatte um §219 a  (Werbung für den Abbruch der Schwangerschaftsabbruch), Proteste von Abtreibungsgegnern und -befürwortern und schließlich das im Oktober gefallene Urteil gegen die Gynäkologin Kristina Hänel hatte die Ratsgruppe veranlasst, sich mit der Thematik auch kommunalpolitisch zu befassen.

„Wir erleben zurzeit einen bedauerlichen Rückschlag in der Debatte um die körperliche Selbstbestimmung der Frau. Mit der Diskussion um das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche flammt nun auch wieder der gesellschaftliche Konflikt zu dem Thema Abtreibungen als Ganzes auf. Auf einmal werden die Errungenschaften der Frauenbewegung der letzten Jahrzehnte in Frage gestellt und die Abtreibung von selbst ernannten (in der Regel männlichen Lebensschützern) zum Mord erklärt.“, so Ratsfrau Helena Arndt und weiter: „Diese Entwicklung geht mit einem spürbaren Rechtsruck in der Gesellschaft Hand in Hand und darf, unserer Auffassung nach, nicht unwidersprochen bleiben.“

 

Frauen, die sich im Internet über Schwangerschaftsabbrüche informieren möchten, landen schnell auf Seiten der Abtreibungsgegner, die Schwangerschaftsabbrüche verurteilen und den Frauen Angst machen, oftmals durch gezielte Desinformation. Auf der Seite von Profamilia wird zwar generell über Schwangerschaftsabbrüche informiert, doch spezifisch für Göttingen gibt es auch dort keine Information.

Die Homepage der Stadt Göttingen als neutrales Medium bietet sich aus Sicht der Ratsgruppe an, um Frauen in dieser schwierigen Phase die nötigen Informationen bereit zu stellen. Dazu gehören die Kontaktdaten von staatlich anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen sowie von allen Ärzten und Kliniken vor Ort und im Landkreis, die über Schwangerschaftsabbrüche informieren und sie durchführen und mit der Veröffentlichung einverstanden sind. Darüber hinaus sollen die Informationen mehrsprachig zur Verfügung gestellt werden.

„Andere Städte, wie Braunschweig oder Hamburg, informieren bereits umfassend bzw. haben ihr Angebot im Zuge der Diskussion um §219a erweitert. Göttingen sollte ebenfalls mit gutem Beispiel voran gehen und sich dadurch mit den betroffenen Frauen und Ärztinnen und Ärzten solidarisieren.“, so Gruppenvorsitzende Dana Rotter.

Hier geht es zum Antrag: PDF