PARTEI-Ratsgruppe will Bürger*innenbefragung zum Thema Erinnerungskultur in Göttingen

Die PARTEI-Ratsgruppe möchte mit ihrem Antrag zur Ratssitzung am kommenden Freitag das Thema Erinnerungskultur anstoßen. Sie greift damit u. a. die Vorschläge des Integrationsrates auf, der ein Rahmenkonzept Erinnerungskultur geforderte hatte und die Umbenennung einiger Göttinger Straßen zur Diskussion gestellt hatte. Die PARTEI-Ratsgruppe setzt bei diesem Thema auf mehr Bürger*innenbeteiligung und Information zu dem Thema. So Deshalb fordert sie denn flankierend zur Befragung ein informelles Rahmenprogramm, um ein möglichst breites Interesse daran zu wecken.

Ratsfrau Helena Arndt (die PARTEI) erklärt:

„Die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit ist ein wichtiger Teil jeder demokratischen Gesellschaft, denn sie hilft, die Entstehung und die Bedeutung unseres Wertesystems zu verstehen. Deutschland hat als Land des nationalsozialistischen Völkermords eine ganz besondere Pflicht niemals zu vergessen und die Erinnerung daran, an kommende Generationen weiterzugeben. 

Die Diskussion um den richtigen Umgang mit den Relikten dieser dunklen Vergangenheit beschäftigen momentan vor allem die westlichen Demokratien, die sich mit ihrer Täterschaft etwa im Kolonialismus auseinandersetzen müssen. Dabei geht es sehr oft um Denkmäler oder Straßennamen, die einst Personen gewidmet wurden, deren geschichtliche Einordnung neu bewertet wird und auch bewertet werden muss.“

Die Kulturpolitische Sprecherin der Ratsgruppe, Dana Rotter ergänzt:

„Der Integrationsrat hat sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt und fügt seiner Forderung nach einem Rahmenkonzept zur Erinnerungskultur für Göttingen eine Liste mit Vorschlägen für Straßennamenänderungen bei. Der vorliegende Beschlussvorschlag möchte erreichen, dass möglichst viele Menschen an der Diskussion darüber mit einbezogen werden und das Bewusstsein für die Notwendigkeit solcher Neubewertungen in der Bevölkerung steigt. Diese wichtigen Debatten werden zurzeit sehr akademisch geführt, wir wünschen uns jedoch eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung hierfür. „