Digitale Verwaltung: PARTEI und Volt-Ratsgruppe will Open-Source-Lösungen ermöglichen
In einem Antrag für die kommende Stadtratssitzung möchte die PARTEI und Volt-Ratsgruppe die Verwaltung beauftragen, einen möglichen Wechsel zur Verwendung von Open-Source-Programmen zu prüfen. Auch soll die Unterstützung der Kampagne „Public Money? Public Code!“ von der Free Software Foundation Europe auf potenzielle Kosten und Machbarkeit untersucht werden.
Ratsherr Till Jonas Hampe (Volt) erklärt: „Zum Erreichen digitaler Souveränität bei den Verwaltungsstellen der Bundesrepublik gibt es diverse Motivationen – von der Sicherheit der individuellen Daten über die zuverlässige Sicherheit von Zugriffsrechten auf staatliche Datenbestände bis zur Loslösung von Abhängigkeiten der Verwaltung gegenüber einzelnen Softwareunternehmen. Open Source Software (OSS) ist eine Möglichkeit, die durch die freie Verwendung, Korrektur und Verbreitung diesen Problemen entgegenwirkt. Softwareprojekte können so schneller von Sicherheitslücken und Anwendungsproblemen befreit werden, wenn diese auftreten, zumal durch die Verwendung von Programmen wie GitLab die Option bieten, Veränderungen des Quellcodes durch einzelne Entwickler*innen nachzuvollziehen. Zugleich bietet die Verwendung von OSS die Chance auf viele Innovationen, da anders als bei proprietärer Software in Form von Closed Source Software (CSS) keine firmenseitigen Produktvorgaben bestehen, die Lösungen und Verbesserungsansätze begrenzen.
Helena Arndt (die PARTEI) ergänzt: „Die Nutzung von Open Source-Software ist tatsächlich keine neue Forderung, sondern besteht im Prinzip solange es sie gibt. Bisher hat die Verwaltung dies vor allem aus Gründen der Datensicherheit abgelehnt, doch inzwischen haben sich Open-Source-Programme weiterentwickelt und so lohnt sich eine aktuelle Prüfung. Nebenbei erhoffen wir uns durch den Wegfall von Lizenzgebühren eine Kostenersparnis für die Stadt Göttingen.“