PIRATENundPARTEI-Ratsgruppe fordert plastikfreie Märkte und Veranstaltungen in Göttingen

Mit einem Ratsantrag möchte die Ratsgruppe die Göttinger Märkte und Veranstaltungen von stadteigenen Unternehmen plastikfrei machen. So soll auf Mehrweggeschirr gesetzt werden, die sogenannten „Hemdchenbeutel“, die für die Verpackung vor allem von Lebensmitteln verwendet werden, sollen nach Möglichkeit komplett von den Märkten verschwinden.

In den Städten und Kommunen ist das Thema Plastikvermeidung nach wie vor aktuell. Andere Städte, wie beispielsweise Rostock, haben bereits plastikfreie Veranstaltungen etabliert. 

Auch in Göttingen wurden bereits Maßnahmen getroffen. So gibt es die Refill-Initiative, die von der Stadt Göttingen unterstützt wird oder auch die bald stattfindende Göttinger Genussmeile, die vollständig auf Plastikgeschirr verzichtet. Aus Sicht der Ratsgruppe soll dies auch für andere städtische Veranstaltungen, wie Feste und Märkte, umgesetzt werden. Dass es möglich ist, zeigt die diesjährige Genussmeile.

Zwar gab es 2015 bereits den Versuch, Plastiktüten auf Göttinger Märkten zu vermeiden, dabei setzte man allerdings nur auf die Freiwilligkeit der Händler. Die Richtlinien für die Vergabe von Standplätzen auf dem Weihnachtsmarkt der Stadt Göttingen vergibt im „Punktesystem zur Bewertung der Bewerbungen“ nur 15 Punkte für „Nachhaltigkeit, Umwelt und Ökologie“, was dann auch z. B. Müllvermeidung umfasst. 

„Dies ist aber nicht ausreichend. Schauen wir auf die Plastikmüllmengen, die nach wie vor ein Riesenproblem für die Umwelt darstellen, ist eine sofortige Plastikmüllreduzierung dringend notwendig. Freiwilligkeit ist auf Dauer keine Option mehr. Laut der „Deutschen ‚Umwelthilfe“ landen jährlich rund 10 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren. Wenn wir jetzt nichts dagegen tun, wird 2050 mehr Plastik im Meer schwimmen als Fische. Es ist also an der Zeit, mehr Druck aufzubauen.“, so Dana Rotter (Piraten).

In ihrem Antrag setzt die Ratsgruppe zwar auch auf Gespräche mit den Markthändlern, hofft allerdings, dass das Thema mittlerweile für alle eine andere Dimension angenommen hat.

„Wir würden uns freuen, wenn es hier eine verbindliche Zusage aller Markthändler für ein Plastiktütenverzicht geben würde“, so Rotter. „Plastikfreie Veranstaltungen, plastikfreie Märkte sind in vielen Kommunen ein Thema. Wenn hier alle Städte am gleichen Strang ziehen, werden sie viel bewegen können, davon sind wir überzeugt.“