PARTEI und Volt-Ratsgruppe will Alphabetisierungschancen in Göttingen erhöhen: Verwaltung soll Konzept entwickeln

Die Alphabetisierung schulpflichtiger Minderjähriger in Göttingen thematisiert die PARTEI und Volt-Ratsgruppe in der kommenden Ratssitzung am 16.08. Die Verwaltung soll prüfen, welche Mittel zur Verfügung stehen und ggf. ein Konzept erstellen. Dabei soll die Kostenübernahme durch die Stadt zugrunde gelegt werden, sowie ein Konflikt mit der Schulpflicht der Betroffenen vermieden werden.

Die bislang vorhandenen schulseitigen Angebote sind nicht ausreichend, außerschulische müssen von den Betroffenen selbst bezahlt werden. Da jedoch Lesen und Schreiben Grundvoraussetzungen zur gesellschaftlichen Teilhabe sind, sieht die Ratsgruppe hier auch die Städte und Kommunen in der Pflicht sich an der Aufgabe zu beteiligen.

Ratsherr Till Jonas Hampe (Volt) erläutert die Situtation und den Beweggrund für den Ratsantrag:“Manche migrierende und geflüchtete Personen sind nicht alphabetisiert; abseits des Spracherwerbs ist es wichtig, dass auch hierfür Mittel und Gelegenheiten zu Verfügung stehen, denn beides ist Grundvoraussetzung für die Teilnahme und Teilhabe an Bildung und Gesellschaft. Es gibt von Schulseiten Versuche, Schüler*innen zu alphabetisieren, die bereits das Alter erreicht haben, in dem sie eine weiterführende Schule besuchen; eine zentrale stadtweite Koordination wäre dafür sinnvoll, um Ressourcen zu bündeln. Schulpflichtige Personen können zumeist nicht an außerschulischen
Alphabetisierungskursen teilhaben – einerseits, da diese für Personen außerhalb des schulpflichtigen Alters angelegt sind und die entsprechenden Kostenübernahmen an das Erreichen des entsprechenden Alters gebunden sind, und andererseits, da diese Kurse in Teilen zu Schulzeiten liegen und die Betroffenen dafür nicht von der Schulpflicht befreit sind. So werden Schüler*innen durch die gegebenen Versorgungsansätze für die Alphabetisierung nicht erfasst und bestehende Ressourcen bleiben trotz bestehenden Bedarfes ungenutzt. Die Stadt Göttingen als Stadt, die Wissen schafft, sollte sich dafür
einsetzen, den Zugang zu Bildung für alle zu verbessern.“

Helena Arndt (die PARTEI) ergänzt: „Die Alphabetisierung von Seiten der Stadt stärker zu fördern kommt nicht nur den Betroffenen zugute, sie schafft auch eine Verbesserung für die Akteur*innen in Bildungs- und Integrationsangeboten. Hier kann dann auf eine Grundlage zurückgegriffen, die wir viel zu oft einfach voraussetzen.“

Hier geht es zum Antrag: PDF