PIRATENundPARTEI-Ratsgruppe fordert wirksamen Schutz des Ascherberg-Waldes
Am Dienstag 24. Oktober 2017 wird die PIRATENundPARTEI-Ratsgruppe im Umweltausschuss einen interfraktionellen Antrag zur Unterschutzstellung des Ascherberg-Waldgebietes einbringen, der von den Göttinger Linken, der FDP-Ratsfraktion und Torsten Wucherpfennig (Antifaschistische Linke) mitgetragen wird. [1]
Der Ascherberg-Wald liegt unmittelbar westlich des Göttinger Kiessees und hat eine Ausdehnung von etwa 200 x 100 Metern. Etwa 80 % der Waldfläche gehört zu Göttingen, ein kleines Teilgebiet im Süden zu Rosdorf.
Im Frühjahr 2016 war es dort völlig überraschend zu schweren Eingriffen in die seit Jahrzehnten ungestörte Waldrandstruktur gekommen. Viele Bäume am Rand der Kiessee-Wiese wurden im Auftrag der Stadt gefällt, Strauchbestände wurden mit ihren Wurzeln entfernt, der gesamte Waldrand wurde auf der Göttinger Seite vollständig entfernt. Mit dem Rat war das Vorgehen zu keiner Zeit abgesprochen. Trotz scharfer Kritik aus der Bevölkerung wurden die Arbeiten im Frühjahr 2017 fortgesetzt und noch mehr Grün wurde entfernt. Das Gebiet befindet sich zwar im Landschaftsschutzgebiet Leinetal, was aber offensichtlich keinen wirksamen Schutz vor derartigen Rodungen darstellt.
Als Konsequenz daraus haben sich fünf im Rat vertretene Parteien nun entschieden zu beantragen, das Waldgebiet als Geschützten Landschaftsbestandteil auszuweisen und somit Baumfällungen und Zerstörungen von Grünbeständen nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu verbieten. [2]
Das Versetzen von Sitzbänken und das Aufgeben der Durchwegung, die von Spaziergängern kaum genutzt wird, sollen verhindern, dass die Stadt unter Hinweis auf Verkehrssicherungspflichten die Baumfällungen fortsetzen und das Verbot solcher Eingriffe über die Hintertür aushebeln kann.
„Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von uns, dass wir uns engagiert und mutig für den Schutz der Natur im Stadtgebiet einsetzen und klare Entscheidungen treffen. Die völlig überraschenden Rodungen am Ascherberg waren zu keinem Zeitpunkt akzeptabel und deren Sinn konnte von der Stadt nicht dargestellt werden.“, so Dr. Francisco Welter-Schultes, Vorsitzender der Ratsgruppe und Mitglied des Umweltausschusses.
Mithilfe des Satzungsentwurfs, der dem Antrag beiliegt, soll die Wiederherstellung der Waldrandstruktur von vor 2016 als Ziel der Unterschutzstellung festgeschrieben werden.
Quellen:
[1] https://ratsinfo.goettingen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=15789
[2] https://www.gesetze-im-internet.de/bnatschg_2009/__29.html