Die PARTEI und Volt – Ratsgruppe zum Nippelgate im Badeparadies: „Die Bikinipflicht für Männer ist alternativlos!“

Die PARTEI und Volt-Ratsgruppe zeigt sich erstaunt über die jüngsten Diskussionen um angemessene Badebekleidung in den Bädern der GöSF. Dort hatte man im August 2021 eine Person des Badeparadieses verwiesen, weil sie kein Bikinioberteil trug, obwohl sie vom Personal als weiblich eingestuft wurde. Die Ratsgruppe fordert nun einen umfassenden Schutz aller Geschlechter in den Badebetrieben der Stadt.

„Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass wir uns tatsächlich noch in den 20ern dieses Jahrhunderts aufhalten und nicht etwa durch eine Zeitmaschine oder ein Wurmloch in die 50er des letzten Jahrhunderts katapultiert wurden, mussten wir zunächst überlegen, was eigentlich der größte Aufreger an dieser Story ist.“ erklärt Till Jonas Hampe (Volt)

Da wäre z. B. der Polizeieinsatz, der von Aktivist*innen als unverhältnismäßig angesehen wird. Hier plädiert die Ratsgruppe für mehr Verständnis für die – vor allem männlichen – Opfer, die der Provokation durch zwei unbedeckte weibliche Nippel völlig hilflos ausgeliefert waren. „Wer außer der Polizei, die ja bekannt für ihre queerfeministischen Strukturen ist, hätte hier für Ordnung sorgen können? Das Badepersonal und die Geschäftsführung der GöSF scheinen jedenfalls heillos überfordert mit dieser Thematik“ erklärt Helena Arndt (die PARTEI)

Eben deren Hilflosigkeit spiegelt sich aus Sicht von PARTEI und Volt eindeutig in dem Statement des Geschäftsführers wieder, der in seiner Antwort davon spricht „als nämlich bei allgemeinen Badebetrieb, das eine Geschlecht vor sexuell motivierten Verhaltensweisen und Blicken des anderen Geschlechts (….) besser geschützt werden soll durch Bedeckung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale“ Weiterhin ist von „triebhaften Personen“ die Rede, vor denen es einen Schutz geben müsse.

Helena Arndt hierzu: „Mist! Solche Formulierungen machen es echt schwierig, das noch satirisch zu toppen, aber liest man diese Zeilen mit Empathie, kann man die Angst vor dem Verlust der patriarchalen Machtverhältnisse förmlich spüren. Über 2000 Jahre lang haben Männer darüber bestimmt, was ein weiblicher Körper ist, wie er auszusehen hat und wie er zu bedecken ist. Dies war die einzige Möglichkeit, die destruktive Kraft weiblicher Sexualität in Schach zu halten und nicht den eigenen Trieben völlig schutzlos ausgeliefert zu sein. Und das soll nun vorbei sein?“ 

Der Kontrollverlust macht Angst, dies spiegelt sich auch in den Kommentaren in den sozialen Netzwerken und in den Leserbriefen an das GT wieder. Viele Männer äußern sich hier und zeigen ihre emotionale Betroffenheit; darunter sind echte Freiheitskämpfer, die sich ansonsten gerne mal für ein Burkaverbot oder gegen Kopftücher aussprechen.

„Daran kann man doch erkennen, dass es ihnen nur um das Wohl und den Schutz der Frauen geht – jedenfalls solange sie bestimmen können, wer Frau ist und wer nicht.“ betonen Helena Arndt und Till Jonas Hampe und fügen an: „Anstatt diese Menschen auch noch mit anderen Geschlechtsidentitäten komplett zu verwirren, sollten wir uns als Gesellschaft darüber Gedanken machen, wie wir sie besser schützen können. Unser erster Gedanke war eine Augenbinde, die für jeden angeboten wird, der Probleme mit seiner Triebsteuerung hat. Das wäre auch etwas für z. B. Fußfetischisten gewesen, leider sprach aber die Unfallgefahr dagegen. So sind wir letztlich auf die geniale Idee gekommen, die männliche Brust ab sofort als sekundäres Geschlechtsmerkmal einzustufen und damit auch endlich Awareness für männliche Nippel in der Öffentlichkeit zu wecken. Durch das Tragen eines Mankinis etwa, können sich auch endlich Männer ausreichend vor den begehrlichen Blicken anderer schützen. Aber das ist noch nicht alles: Sie werden fortan damit beschäftigt sein, den richtigen Bikini für die eigene Brustform zu finden, die richtige Farbe für den eigenen Hauttyp herauszufinden und welche Bikinidiät zu ihrem Sternzeichen passt. Da bleibt dann eigentlich kaum noch Zeit für triebhaftes Verhalten.“