PIRATENundPARTEI-Ratsgruppe will Frauenbüro in Gleichstellungsbüro umbenennen

In der Ratssitzung am 12.05.2017 stellt die PIRATENundPARTEI-Ratsgruppe den Antrag, das Frauenbüro der Stadtverwaltung in Gleichstellungsbüro umzubenennen und darüber hinaus auch thematische Schwerpunkte zu ergänzen [1].

Der zurzeit verwendete Name „Frauenbüro“ impliziert deutlich, dass sich dessen Angebot zunächst nur an Frauen richtet, obwohl es als Dienstleister der Stadt in Gleichstellungsfragen allen BürgerInnen Göttingens offensteht. Die Ansprache auf der Homepage, die gesetzten Themenschwerpunkte und schließlich die unterstützten Institutionen lassen den Schluss zu, dass Frauen- und Mädchenarbeit den mit Abstand größten Teil der Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten abdecken. Die Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten werden eingeleitet mit den Schwerpunkten „Ansprechpartnerin für die Bürgerinnen in Göttingen“ und „Vernetzung der unterschiedlichen Fraueninteressen“. [2] Männer werden mit Ausnahme von zwei Themenbereichen – dem Erziehungsurlaub und arbeiten in Teilzeit – vollständig ausgeklammert.

„Der Name Frauenbüro ist nicht mehr zeitgemäß. Die moderne Vorstellung von Gleichstellung bedeutet schon lange nicht mehr rein feministische Ziele zu verwirklichen, sondern will Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht in das Thema einbeziehen. Im Frauenbüro arbeiten die beiden städtischen Gleichstellungsbeauftragten, dementsprechend sollten sie sich um alle Belange kümmern – bei Frauen, wie auch bei Männern. Der erste Schritt muss deswegen die Umbenennung in Gleichstellungsbüro sein“, so Ratsfrau Dana Rotter.

Darüber hinaus sollen die Themenfelder neu ausgerichtet werden. Der Antrag zielt allerdings nicht darauf, die bisherigen Veranstaltungen und Projekte für Frauen und Mädchen einzuschränken. Stattdessen sollen spezielle Themenschwerpunkte für Männer und Jungen ergänzt werden. Auch für die schon bestehenden Themenschwerpunkte solle überlegt werden, wie auch Männer stärker mit einbezogen werden können. So sollen beispielsweise die Bemühungen intensiviert werden, Männern den Einstieg in Erziehungsberufe zu erleichtern, Beratung bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz auch auf männliche Betroffene auszuweiten oder auch Hilfe für alleinerziehende Männer zu geben.

„Auch sollte sich die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten bei der Integration nicht nur auf Migrantinnen beschränken, sondern auch auf männliche Migranten ausgeweitet werden. Nur so kann eine Integration tatsächlich gelingen“, so Rotter weiter.

 

Quellen:
[1] https://ratsinfo.goettingen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=14999
[2] http://www.frauenbuero.goettingen.de/was_wir_tun.php?navId=03