PARTEI und Volt-Ratsgruppe kritisiert Billiglöhne der UMG Gastronomie

Die PARTEI und Volt-Ratsgruppe zeigt sich betroffen über die anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen der UMG Gastronomie und deren Beschäftigte. Die UMG Gastro-Firma ist eine 100%ige Tochter der UMG (Universitätsmedizin Göttingen), die als Bereich ausgegliedert wurde.

„Für uns stellt sich die Frage, ob die Ausgliederung ursächlich geplant wurde um die ohnehin am niedrigsten bezahlten Beschäftigten mit noch weniger Lohn und Sicherheiten anstellen zu können?“ so Helena Arndt (die PARTEI) und weiter: “ 2017 haben die in ver.di organisierten Beschäftigten zum ersten Mal einen Tarifvertrag durchgesetzt. Der hat zwar spürbare Verbesserungen gebracht, aber längst nicht das Niveau des Tarifvertrags der Länder, dass für die Beschäftigten der UMG gilt. Um 40% müsste die Vergütung steigen, um das TV-L-Niveau zu erreichen. Der Stundenlohn unterschreitet jetzt noch oft den angekündigten Mindestlohn von 12 Euro/Stunde. Zuschläge gibt es nicht. Viele sind zudem unfreiwillig in Teilzeit und gehen am Ende trotz Wochenendarbeit mit 1000 – 1500 Euro brutto nach Hause. Viele sind deshalb von Sozialleistungen abhängig und müssen aufstocken. Eine Familie kann man damit nicht versorgen, geschweige denn etwas fürs Alter zurücklegen oder den steigenden Energiekosten begegnen. Die Beschäftigten der UMG Gastronomie brauchen dringend mehr Lohn und es ist verständlich, dass sie weiter dafür kämpfen.“

Zwar wurde von der UMG Gastronomie ein Angebot vorgelegt, das Verbesserungen der Entgelte beinhaltet, sowie erstmals Zuschläge für Überstunden und Sonn- und Feiertagsarbeit.

„Allerdings sind die Erhöhungen über einen längeren Zeitraum geplant und decken so kaum die Preissteigerungen der nächsten Monate und Jahre ab. Die nächsten Erhöhungsschritte sollen erst in 8 Monaten oder noch später erfolgen. Es steht zu befürchten, dass dies für die Beschäftigten sogar noch einen Reallohnverlust deutet. Aktuell befinden sich die Streikenden in einer unsicheren Situation, auch weil sich viele den streikbedingten Lohnausfall nicht leisten können.“, ergänzt Till Hampe (Volt)

Da es hier um ca. 1 – 2 Prozent der Beschäftigten geht, ist für die Ratsgruppe auch die Argumentation der Gegenseite, dass man das eigene Defizit ausgleichen möchte nicht valide.

Helena Arndt hierzu:

„Auf das Defizit hätte diese Dumpinglohnpolitik kaum Auswirkungen. Wohingegen eine angemessene Entlohnung für die betroffenen Personen einen erheblichen Unterschied machen würde. Die UMG-Gastronomie muss hier unbedingt ihren Spielraum nach oben nutzen anstatt wie bisher Null- bzw. Minusrunden als ein gutes Angebot verkaufen zu wollen.“